Brustvergrößerung – von Silikon bis Eigenfett

Eine Brustvergrößerung ist eine plastische Operation, die es zum Ziel hat, das Volumen der Brust zu vergrößern. Der Eingriff wird mehrheitlich von Frauen gewünscht, kommt als geschlechtsangleichende Maßnahme jedoch auch bei transsexuellen Personen zur Anwendung. Im Vordergrund der Operation steht die optische Veränderung der Brust, weshalb dieselbe nur selten medizinisch indiziert ist. Eine besondere Bedeutung kommt der Rekonstruktion der weiblichen Brust infolge einer Mastektomie (Brustamputation) zu – schwerwiegende Fehlbildungen, Unfallverletzungen oder aber Krebserkrankungen können eine solche notwendig machen. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts stellte man erste Versuche an, die weibliche Brust nach erfolgter Amputation zu rekonstruieren. Erst ab den 1960er Jahren, mit der Erfindung des Silikonimplantats, entwickelte sich die Brustvergrößerung zu einem Standardeingriff in der plastischen Chirurgie.

Bereits seit Jahrzehnten zählen ästhetische Brustoperationen nunmehr zu den populärsten schönheitschirurgischen Eingriffen und werden sowohl von plastischen Chirurgen als auch entsprechend ausgebildeten Gynäkologen durchgeführt. Dabei kommen verschiedene Verfahren und Materialien zur Anwendung. Besonders verbreitet ist das Einsetzen von Implantaten. Hierbei handelt es sich um runde oder auch tropfenförmige Silikonkissen, die mit Kochsalzlösung oder Silikongel gefüllt sind. Das Volumen herkömmlicher Brustimplantate reicht von 140 bis 450 Milliliter, sodass abhängig von den Körperproportionen und persönlichen Vorstellungen der Patientin/des Patienten eine Brustvergrößerung verschiedenen Grades realisiert werden können. An der Anatomie und den ästhetischen Wünschen der Patientin/des Patienten entscheidet sich auch die Technik, die der Chirurg anwendet, um das Implantat in der Brust zu platzieren. So sind u.a. Schnitte am unteren Brustansatz sowie am Brustwarzenvorhof möglich. Zudem kann das Silikonkissen sowohl über als auch unter dem Brustmuskel eingesetzt werden. Ungeachtet des verwendeten Verfahrens nimmt das Einsetzen von Implantaten in beide Brüste etwa eine bis zwei Stunden in Anspruch. Die Regenerationsphase dauert mehrere Wochen bis Monate und wird durch das Tragen eines Kompression-BHs unterstützt.

Alternativ zu Brustimplantaten können Vergrößerungen der Brust auch mittels sogenannter Fetteinspritzung durchgeführt werden. Dieser geht eine Fettabsaugung an Hüfte, Bauch, Gesäß oder den Oberschenkeln voraus. Das so gewonnene Eigenfett wird anschließend in die Brust injiziert. Da pro Eingriff nur eine beschränkte Menge Fett eingespritzt werden kann, sind ggf. mehrere Sitzungen nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Brustoperationen mit Eigenfett finden für gewöhnlich unter örtlicher Betäubung oder leichter Sedierung statt. Es handelt sich daher um einen Eingriff, der ggf. ambulant durchgeführt werden kann und dessen Regenerationsphase nur wenige Wochen beansprucht.Die Einspritzung von Eigenfett eignet sich insbesondere für den Ausgleich von Asymmetrien der Brüste. Wohingegen das Einsetzen von Implantaten eine sofortige und signifikante Vergrößerung sowie Formveränderung der Brust ermöglicht. Da es sich bei einer Brustvergrößerung mehrheitlich um schönheitschirurgische Eingriffe handelt, sind die Kosten i.d.R. von der Patientin/dem Patienten selbst zu tragen.

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